Innere Kündigung erkennen und verändern

Innere Kündigung beginnt lange bevor Menschen gehen.
Sie beginnt dort, wo Sinn und Kontakt verloren gehen.

Gedanke zur inneren Kündigung in Organisationen.
Erstveröffentlicht in zwei Teilen auf LinkedIn am 04.12. und 09.12.2025

Manchmal meldet sich der Körper früher als der Kopf.

Er zeigt,

  • dass etwas nicht stimmt.

  • wo Klarheit fehlt.

  • den Moment, in dem ein Mensch beginnt, sich innerlich zurückzuziehen.

Diese Momente sind unscheinbar. Sie entstehen nicht im offenen Konflikt. Sie entstehen in der Kommunikation.

Dort, wo Sinn dünner wird und Anschluss verloren geht.Menschen sind noch da. 
Sie nicken. Sie sagen weniger. Gedanken bleiben unausgesprochen. Die Energie sinkt.

Das ist kein Desinteresse. Es ist ein Hinweis.

Innere Kündigung ist kein plötzlicher Zustand.

Sie ist ein Weg.

Er beginnt mit einem Gefühl von Unstimmigkeit.
Mit dem Erleben, nicht gesehen zu werden.
Mit dem Eindruck, dass eigene Erfahrung wenig Raum bekommt.

Lange wird dieser Prozess individualisiert.
Menschen gelten als unmotiviert oder schwierig.
Doch der Blick lohnt sich woanders hinzuschauen.

Organisationen bestehen nicht aus Menschen.
Sie bestehen aus Kommunikation. Aus Entscheidungen.
Aus Bedeutungen, die geteilt werden oder verloren gehen.

Wenn Kommunikation ihren Sinn verliert, reißt Anschluss.
Erwartungen bleiben unklar. Entscheidungen verlieren ihre Greifbarkeit
oder bleiben aus. Verantwortung wird eingefordert,
ohne dass sie tragfähig verankert ist.

Das fühlt sich nicht nach Stillstand an.
Sondern nach Schweigen.
Nach fehlender Überleitung.
Nach einem Bruch in der Verbindung.

In diesem Moment beginnt innere Kündigung.

In meiner Arbeit erlebe ich diese Prozesse sehr früh.
Oft lange bevor etwas eskaliert.
Oft lange bevor Worte gefunden werden.

Innere Kündigung entsteht nicht, weil Menschen zu wenig wollen.
Sie entsteht, weil sie zu lange ausgehalten haben.
Ohne Orientierung. Ohne echte Beteiligung.
Ohne Sinn, der trägt.

Führung beginnt an dieser Stelle.
Nicht mit Druck. Nicht mit Programmen.
Sondern mit Präsenz.

Führung kann die Unterbrechung nicht einfach auflösen.


Sie kann jedoch Räume gestalten, in denen Sinn wieder spürbar wird.
In denen Entscheidungen erklärt werden.
In denen Gedanken Platz bekommen.
In denen Menschen wieder Wirkung erleben.

Oft sind es kleine Schritte.
Ein Satz, der verbindet.
Eine Entscheidung, die verständlich wird.
Ein Moment, in dem jemand wieder sagt:

Ich bin dabei.

Wo hast du erlebt, dass ein kleiner Schritt wieder Sinn spürbar gemacht hat und Verbindung zurückkam?
Und was hat sich dadurch in der Zusammenarbeit verändert?

Wenn dich dieser Gedanke begleitet oder du ihn vertiefen möchtest, melde dich gerne.
Manche Gespräche beginnen genau dort, wo etwas wieder Sinn bekommt.